Seit 2014 erarbeiten im LAB Junges Theater Zürich Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren unter professioneller Anleitung Theaterprojekte. Es bilden sich junge Ensembles auf Zeit, welche ein gesellschaftlich relevantes Thema spielend und probend erforschen.
In der Spielzeit 2020/2021 arbeiten das LAB und die Gessnerallee in zwei Projekten zusammen. Wir freuen uns, dass das LAB Zürich auch bei uns zuhause ist!
AKTUELLE PROJEKTE
BLOCKADE
Ein Projekt über Protest und Anpassung.
Weltweit gehen junge Menschen für den Klimaschutz, für die Meinungsfreiheit und die Rechte von Frauen*, PoC und viele weitere Anliegen auf die Strasse. Die Jugend scheint politisiert wie seit langem nicht. Gleichzeitig protestiert die Mehrheit nicht auf der Strasse. Sie gehen zur Schule, studieren oder arbeiten; sie passen sich den Möglichkeiten an, die ihnen gegeben sind, und suchen ihren Weg innerhalb des Systems.
In unserem Jahresprojekt untersuchen wir das Spannungsfeld zwischen Protest und Anpassung in unserer Gesellschaft, die von Erfolgs- und Leistungsdruck durchdrungen ist. Wir lehnen uns aneinander an und gegen jemanden auf, suchen nach Bewegungsformen des Widerstands und nach Möglichkeiten, dem Leistungsdruck zu entkommen.
Leitung: Deborah Imhof
Proben: Die Proben finden jede Woche am Dienstag Abend statt. (Ausser in den Zürcher Schulferien.) Dazu kommen einige Probewochenenden. Aufführungen spielen wir Ende Mai in der Gessnerallee.
Alter: 14 – 24 Jahren (mit und ohne Spielerfahrung)
EXPERIMENT PROJEKT «DIFFUSION»
Das LAB tritt in einen künstlerischen Austausch mit der Gessnerallee. Das Projekt richtet sich an theaterbegeisterte Jugendliche, die unterschiedlichen Künstler*innen begegnen wollen und im Januar 2021 während zwei Wochen auch tagsüber proben können.
In Auseinandersetzung mit und eingebettet im dritten Zyklus «El Caldo» von Ko-Kuratorin Catalina Insignares finden Begegnungen und Tauschprozesse zwischen den beteiligten Jugendlichen, den Macher*innen des kolumbianischen Radio Noís und anderen Künstler*innen statt.
Mit dem Experiment Projekt «DIFFUSION» werden diese Begegnungen unter die Lupe genommen: Wer gibt wem was und warum? Was lässt sich trotz Sprachbarriere austauschen. Von da aus spinnen wir den Faden weiter ins Theaterhaus und in die Gesellschaft. Wie erhält etwas einen Wert? Wer hat die Macht diesen zu bestimmen? Was kostet Kunst und wer verdient hier eigentlich wie viel? Was wird ausgetauscht ohne Gegenleistung? Lassen sich Austauschprozesse in unserer globalisierten Welt überhaupt noch erfassen?
Der Prozess mündet in einem Try-Out, bei dem der Austausch mit dem Publikum inhaltlich mitverhandelt wird.
Leitung: Elina Wunderle und Lukas Schmocker
Proben: 1. Treffen: 7.12.2020 Abends
Probewochenende 19.&20.12.2020
Intensivproben: zwischen 4.1.2021 und 20.1.2021 (auch tagsüber)
Alter: 14 – 24 Jahre (mit Theatererfahrung)
Ort: Gessnerallee
Anmeldung: theater@labzuerich.ch
Weitere Infos zum LAB findest du hier: www.labzuerich.ch
LUKAS SCHMOCKER (geb. 1971, lebt in Zürich) absolvierte die Hochschule für Musik und Theater in Zürich (heutige ZHdK) und schloss diese mit dem Diplom Theaterschaffender ab. Er arbeitet seit gut zwanzig Jahren als freischaffender Theaterpädagoge und Bewegungschoreograf an festen Häusern, in freien Gruppen und im Laientheaterbereich. Er ist der künstlerische Leiter der Theatergruppe Fremde Vögel in Einsiedeln, in welcher behinderte und nichtbehinderte Menschen miteinander Theaterstücke entwickeln. Seit 2003 Tätigkeit als Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste / ZHdK für Bewegung und Bühnenkampf. Als Kampfchoreograf ist er an verschiedenen Theaterhäusern für die Bühnenkämpfe engagiert u.a. Theater Basel, Schauspielhaus Zürich, Stadttheater Stuttgart. Er ist Mitbegründer des LAB Junges Theater Zürich, in dem Jugendliche sich kontinuierliche an Theaterprojekten beteiligen können. Im Sommer 2021 wird er bei den Tellspielen in Altdorf verantwortlich für die Bewegungs- und Kampfchoreografien sein.
ELINA WUNDERLE (geb. 1988, lebt in Zürich) studierte Theaterpädagogik an der Zürcher Hochschule der Künste mit Bachelor und Master Abschluss (2016). Sie arbeitet als freie Theaterpädagogin und Performerin in unterschiedlichen Konstellationen. Sie ist Mitgründerin des LAB Junges Theater Zürich und realisiert dort seit 2014 regelmässig Projekte mit jugendlichen Spieler_innen, u.a. «Elternhaus» am Theater Neumarkt. Vermittlungsprojekte hat sie u.a. am Blickfelder Festival in Zürich, am Figura Festival Baden, für die Fachstelle schule&kultur und das Format «Kulturkosmonauten» realisiert. Seit 2019 leitet sie das Nachgesprächsformat «DIE VOYEURE» in Zürich. Sie hat bisher zwei Kinderstücke mitentwickelt und gespielt: «Vo Aafang a» am Schlachthaus Theater Bern sowie die interaktive Theaterreise «Subtopia» auf dem Zürichsee. Sie ist Teil des Performance-Kollektivs «helium x», dessen dritte Produktion «Das Grosse Drama» 2019 in der Kaserne Basel Premiere feierte.
DEBORAH IMHOF (geb. 1990, lebt in Zürich) absolvierte 2013 den Bachelor in Theaterpädagogik an der ZHdK, worauf zahlreiche Produktionen und Vermittlungsprojekte als freischaffende Theaterpädagogin in Institutionen in Bern, Aarau und Zürich folgten. Gemeinsam mit Katarina Tereh baute sie DIE VOYEURE in Zürich auf und war bis Ende 2019 in der Leitung tätig. Von 2017-2020 war sie Co-Geschäftsleiterin des Vereins Voyeure National. Sie war 2014 in Bern sowie in den Jahren 2017 und 2020 in Zürich für die Organisation des Tanz- und Theaterjugendclub Festival SPIILPLÄTZ verantwortlich. Seit 2017 ist sie in der Leitung des LAB Junges Theater Zürich tätig und realisiert in diesem Rahmen Projekte mit jugendlichen Spieler*innen. Seit Januar 2020 leitet sie zusammen mit Frederike Dengler das Theater im GZ Buchegg.