Peeling Back ist englisch.
Man spricht es so aus: Pieling Bäck.
Das bedeutet auf Deutsch: Haut·pflege zurück.
Im Stück geht es um eine Veränderung am Körper.
Der Körper wird alte Dinge los
und verwandelt sich in etwas Neues.
Das passiert immer wieder.
Auf der Bühne sind viele Spiegel.
Der Körper sieht in jedem Spiegel anders aus.
Im Jahr 2021 hat die Choreografin Nina Santes mit The Beauty Glow Tanning Studio einen neuen künstlerischen Zyklus begonnen. The Beauty Glow Tanning Studio ist ein imaginärer Ort, der den Schönheitssalon in ein experimentelles Labor verwandelt, in dem Nina Santes ihre «ästhetischen Dienstleistungen» anbietet und eine Form von choreografischer Science Fiction praktiziert. Dort führt sie sensible Experimente durch, in denen die Körper Gastgeber für restaurative Fiktionen sind, die die Abfallprodukte der Gewalt verdauen und kompostieren. Ihr künstlerischer Zyklus ist in drei Teile gegliedert: Peeling Back (Solo - Premiere Januar 2023), Wet Songs (Kollektivstück - 2025), Deep Deep Down Detox (Tage des Eintauchens und der Praxis - ab 2023).
Mit Peeling Back, einem Solo in acht Räumen vor einer Kulisse aus ungetönten Spiegeln kommt Nina Santes nun an die Gessnerallee. In diesem Stück werden der Körper, die Stimme und eine Reihe von Requisiten eingesetzt und aktiviert, um symbolisch die tote, giftige Haut zu entfernen, die den Körper und seine sozialen Identitäten bedeckt.
Kosmetiker*in, Spa-Kund*in, Cyborg... In einer Kabine aus zerbrochenen Spiegeln entwickelt sich ein hybrider Körper, der seinem eigenen durchlöcherten Spiegelbild gegenübersteht. Die Zeit wird abwechselnd angehalten, gedehnt und von Rissen, Blitzen und Fehlern durchzogen.
Die Choreografie von Peeling Back ist wie die Haut in Schichten aufgebaut. Sie basiert auf der Idee des Zyklus, der Wiederholung und der Veränderung von Gesten. Gesten der Vorbereitung, Pflege und Reinigung werden komponiert, wiederholt und deformiert, bis der Körper wie gehäutet ist. Zwischen der Häutung und dem Auftauchen des Fleisches.
Das Stück beginnt mit einem ultra-exponierten post-menschlichen Körper, der im Zentrum des quadrifrontalen Raumes dem Blick ausgesetzt ist. Von dort aus führt der Weg zu zerbrochenen Strukturen und einer neuen Konfiguration von Gesten und Beziehungen, lebendig und verletzlich.
Konzeption, Durchführung | Nina Santes |
Dramaturgische Mitarbeit | Lynda Rahal |
Szenografie | Bia Kaysel |
Kostüme und Accessoires | Roberto Martinez |
Bühne und Kostüme | Apolline Jolly |
Licht | Annie Leuridan |
Musik | Nicolas Martz |
Technische Kontaktperson | Louise Rustan |
Konstruktion des Dekors | Eliott Forest et Clément Doyen |
Produktion, Entwicklung | Barbara Coffy |
Produktion, Kommunikation | Tiphanie Chauvin |
Sprachpräsenz | Bia Kaysel, Marina Hoisnard, Mathilde Forget, Maeva Santes, Marie-Claire Charvet, Sylvie Pattou, Annie Leuridan |
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Nina Santes nimmt von 2021 bis 2023 am Programm für assoziierte Künstler*innen des Kulturministeriums am Centre Chorégraphique National d'Orléans teil. |