Beren Tuna wuchs in der Türkei und in Deutschland auf. Sie schloss ihre Schauspielausbildung 2006 an der HMT (heute ZHdK) ab. Seither spielte sie u.a. am Staatstheater Braunschweig, Theater Basel, Neuköllner Oper Berlin, HAU, Konzert Theater Bern. 2009 gründete sie mit Mirjam Neidhart die Produktionsplattform 1visible, mit der sie regelmässig Produktionen realisiert. 2016 wurde Beren Tuna für ihre Rolle im Kinofilm Köpek (Regie: Esen Işık) mit dem Schweizer Filmpreis als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet, 2020 wurde sie erneut nominiert für ihre Rolle in Al-Shafaq. 2018 im Rahmen des Inkubators am Fabriktheater und 2019 in Koproduktion mit dem sogar theater realisierte sie ihre ersten Regiearbeiten. Wichtige inhaltliche Pfeiler in ihrer Arbeit sind zum Einen das Erzählen aus einer dezidiert weiblichen Perspektive in einem Kunstbetrieb, der sich erst langsam dessen bewusst wird, wie stark tradierte Erzählformen durch männliche Perspektiven geprägt sind. Zudem beschäftigt sie sich mit der Fragestellung, wie in der postmigrantischen Gesellschaft dem Blick auf «das Andere» eigene Erzählweisen entgegensetzt werden können. Sie ist Mitgründerin und im Vorstand des Vereins FemaleAct, mit dem sie sich für Gleichstellung und Diversität in Film und Theater engagiert.
Dominik Blumer wurde 1979 geboren und wuchs in Arlesheim BL auf. Er absolvierte 2007 die Schauspielschule in Bern und schloss 2014 mit einem Master in KomposiDon für Film, Theater und Medien an der Zürcher Hochschule der Künste ab. Er ist Vater von zwei Kindern und arbeitet als Schauspieler und Musiker im Theater und als Filmkomponist. Am Jungen Haus des Theater Basel ist er als musikalischer Leiter tätig. Als Sänger und Gitarrist spielt Dominik Blumer bei The Opposite, Meira Loom und Kitchen. Als Theatermusiker und Schauspieler gastierte er unter anderem am Vorstadttheater Basel, Theater Basel, Konzert Theater Bern, Schlachthaus Theater Bern, Theater Winkelwiese und am Schauspielhaus Zürich. Zuletzt war er bei Don Juan. Erschöpfte Männer (Text und Regie: Julia Haenni) im Theater Tuchlaube Aarau zu sehen. Er komponierte und produzierte unter anderem die Musik für den Schweizer Episodenfilm Heimatland (Concorso internazionale FesDval del film Locarno) und für den oscarnominierten Kurzfilm Parvaneh von Talkhon Hamzavi. Mit seinen langjährigen Partnern Roman Lerch und Thomi Christ gründete er die Musikproduktionsfirma Feed The Monkey.
Oriana wuchs in Deutschland, Israel und Brasilien auf und schloss ihre Schauspielausbildung
2005 an der ZHdK ab. Noch vor der Ausbildung, 1996, beginnt sie als Filmschauspielerin zu arbeiten. Seitdem arbeitet sie als freischaffende Schauspielerin unteranderem an den Bregenzer Festspielen, dem Theater Neumarkt, Stadttheater Konstanz, am Schauspielhaus Zürich, an der Roten Fabrik, den Sophien Saelen, der Kaserne Basel und an vielen anderen Orten. Sie ist Mitglied der Theatergruppe Fallalpha, 2017 gewinnt die Gruppe mit der Autorin Tina Müller den renommierten Mühlheimer KinderStückepreis für das selbst entwickelte Stück Dickhäuter. Seit 2006 spielt sie häufig in kollektiv entwickelten Stücken und interessiert sich für Prozesse der Teilhabe. 2019 ist sie Mitbegründerin des Vereins FemaleAct. Oriana Schrage arbeitet zudem als Sprecherin beim SRF und nimmt Hörbücher auf für die Blindenbibliothek. Sie lebt in Zürich mit ihrer Familie.
Seraina Dürs Arbeiten entstehen an der Schnittstelle zwischen Theater, Performance und bildender Kunst und gehen der Frage nach wie Gemeinschaften, auch Nicht-Menschliche anhand von künstlerischen Prozessen gestärkt werden können. Dafür sucht sie nach Settings in denen Teilhabe durch unterschiedlichste Akteur*innen möglich wird. Ihre Arbeiten zeichnen sich dadurch aus, dass das Publikum den künstlerischen Prozess mitgestaltet. Sie ist Gründungsmitglied des Künstler*innenkollektivs Goldproduktionen mit dem sie seit 2014 am transdisziplinären Projekt Vereinslokal Utopia arbeitet, das 2020 von Pro Helvetia auf Recherche nach Delhi und Mumbai eingeladen wurde. Vereinslokal Utopia war im Kunstmuseum Liechtenstein, in der Alten Reithalle in Aarau, in der Shedhalle in Zürich und im Kunstmuseum Luzern zu sehen. Zuletzt fand Vereinslokal Utopia am Schlachthaus Theater in Bern statt. Seit 2019 arbeitet sie mit Jonas Gillmann an dem mehrteiligen Projekt Parlament der Dinge, Tiere, Pflanzen und Algorithmen, daraus entstanden die Arbeiten: Taubenschlag, Agilitypark, Taubenzimmer und Rough Love, mittlerweile sind Jonas Gillmann, Seraina Dür und 5 Tauben eine arten-übergreifenden Compagnie. Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit dem Neumarkt Zürich und wurde u.a. ans Theater Basel, Helmhaus Zürich, Südpol Luzern und an die Gessnerallee Zürich eingeladen. Sie war Teil des teambasierten Forschungsprojekt Kalkül und Kontingenz am Institute of Art Education an der ZHdK Zürich und arbeitet als Dozentin u.a an der ZHdK Zürich, HKB Bern und am Propädeutikum Biel.
Ute Sengebusch ist Schauspielerin, Regisseurin und Dramaturgin. In ihren Arbeiten widmet sie sich gesellschaftlichen Fragen und lotet das «Erzählen als Form und Strategie» aus und pflegt einen intensiven Dialog mit dem Publikum. Als Vermittlerin und Dozentin arbeitet sie mit Schulen und Hochschulen zusammen, darüber hinaus entwickelt sie Formate an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft. Sie ist Mitbegründerin der Produktionsplattform Firma für Zwischenbereiche, die 2015 mit dem Kulturförderpreis Basel-Stadt ausgezeichent wurde. Als Artist in Residence war sie in Schweden und Südafrika, wo sie ihr eigenes Arbeiten in neue Kontexte stellte und in lokalen Kollaborationen arbeitete. Sie hat vier Kinder.